wird hier ja gerne und lauthals gesungen und so ist für die meisten Menschen unverständlich, dass das Kölner Wahrzeichen so mir-nichts-dir-nichts aus dem städtischen Corporate Design verschwinden soll. Dabei ist der Gedanke keineswegs falsch und die Reaktion darauf ein Lehrbeispiel dafür, was Marken heutzutage leisten müssen.
Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass der Dom als christliches Symbol nach Auffassung der Stadtoberen, sozusagen der Holding, nicht mehr zeitgemäß für den C‑Level-Auftritt einer säkularisierten Weltstadt erscheint. Das kann man verstehen und zeugt von einer gewissen Nüchternheit. Dass der Dom jedoch in den Logovarianten der einzelnen städtischen Angebote nach wie vor seinen Platz hat, und damit auf der Produktebene durchaus weiter Bestand hat, wurde von den Kölner Lokalmedien unter den Tisch gekehrt. Oder, geschlabbert, wie man hier zu sagen pflegt. Im Kölner Rathaus hat also tatsächlich jemand eine Markenarchitektur im Kopf gehabt und danach gehandelt.
Die heftige Gegenreaktion aus der Bevölkerung über den scheinbar ignoranten Umgang mit ihrer Lovebrand ist also emotional durchaus verständlich, geht inhaltlich aber ins Leere. Säßen in den Redaktionen der kritisierenden Kölner Medien Journalisten mit Markenverständnis, hätte sich der Unterschied zwischen Marken- und Produktkommunikation vermutlich besser dem Kölner Volk vermitteln lassen. So aber lässt sich an diesem Beispiel erkennen, wie wichtig es ist, beim Design einer Marke und ihrer Assets nicht nur Haltung anzukündigen, sondern im Zweifel auch Druck auszuhalten.
Das Corporate Design einer Marke muss bekanntlich den Verlockungen des Populären widerstehen und einen klaren Auftrag erfüllen: Erkennbarkeit, Differenzierung und Nachhaltigkeit. Bei der Vermittlung solch sperriger Bedingungen hilft gute Kommunikation. Insbesondere dann, wenn Stakeholder eine Entscheidung mittragen sollen.
Die Geschichte hat uns in Köln gelehrt, dass wir uns um den Dom auch knapp 800 Jahre nach Grundsteinlegung keine Sorgen machen müssen. Er wird auch diese Diskussion überstehen. Finden sie nicht?
Lassen Sie uns darüber diskutieren. Wir freuen uns auf eine Reaktion von Ihnen. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an!
Herausragende Kommunikation kann nicht unter üblichen Bedingungen entstehen. Deshalb – und weil wir es sowieso geiler finden – etablieren wir einen neuen, andersartigen Arbeitsprozess.
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