Das Thema der Woche: HEUTE SCHON EINEN WEIHNACHTSSPOT GELIKED?
ALDI und EDEKA haben einen. LIDL und NETTO sowieso. Aber auch MAN, DISNEY und AMAZON. Selbst COCA-COLA bleibt seiner mehr als 70 Jahre alten Tradition treu. Die Rede ist von Weihnachtsspots. Alle Jahre wieder. So sicher wie die Bescherung am 24. Dezember beschenken uns Markenartikler aus aller Welt in der emotionalsten Zeit des Jahres mit großen Gefühlen aus der Weihnachtbäckerei des hauseigenen Marketings. Aber muss das sein? Oder besser: Was soll das überhaupt? Auffallend, dass insbesondere jene Unternehmen, die sich elfeinhalb Monate des Jahres vornehmlich mit Verkaufsförderung und eher simpel verfassten Botschaften an ihre Märkte wenden, in der Vorweihnachtszeit besonders drastisch auf gefühlvoll machen.
Jetzt könnte man in Zeiten steigender Inflation anmerken, dass die Weihnachtsspots diesen Trend mitmachen, doch dahinter steckt mehr. Vor allem mehr Unverständnis. So sehr man den Wunsch einzelner Marketingverantwortlicher nach Bedeutung, Aufmerksamkeit und Zuwendung auch verstehen kann, so sehr darf man auch die Erreichung der Ziele in Frage stellen. Zum Beispiel die Frage nach der Brand Recognition. Wer kann sich zum Beispiel jetzt, zwei Wochen nach Erstaustrahlung, daran erinnern, welcher denn jetzt der Spot für NETTO war und welche Botschaft er hatte? Wem fällt auf Anhieb noch der pay-off des ALDI-Videos ein? Zur Erinnerung: wir sind unter uns hier, wir sind die bereits Bekehrten, zu denen die Markenartikler predigen. Wie sollen sich das nur Konsumierende und Zielgruppen alles merken?
Bitte nicht falsch verstehen; emotional erzählte Geschichten und sentimentale Botschaften sind ein wunderschönes Werkzeug zur Erreichung von Marketingzielen. Diffus wird es nur, wenn alle zur selben Zeit das gleiche tun. Dann ist das Ziel verfehlt. Dann ist Differenzierung kaum noch möglich und der ROI schwerer zu erreichen als eine low-carb Diät am Heiligabend. Dabei ist die These des Erfolgs von antizyklischer Werbung so alt wie das Marketing. If everybody zig, zag. So lautet das Credo von John Hegarty, einem der erfolgreichsten Kreativen der Welt.
Mit einem ähnlichen Selbstverständnis sind wir bei WANT bisher auch gut gefahren. Aufgaben, Zielgruppen und den Kontext analysieren und dann individuell zu lösen, das ist unser Weg. Im Zweifel auch gegen einen Trend. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Vielleicht mögen Sie sich im neuen Jahr mit uns dazu austauschen. Wir freuen uns auf Reaktion von Ihnen. Schreiben Sie oder rufen Sie uns an!
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