Dass der Absatz von Lippenstift nach der Beendigung der Maskenpflicht einen gewissen Schub erreichte – in Frankreich mehr als 35%, in Deutschland immerhin über 12% ‑mag auf der Hand liegen. Dass jedoch auch die Umsätze mit Mascara schon während der Pandemie anstiegen (in China um liebreizende 150%) überrascht dann doch ein wenig. Dabei ist es nicht die alte Branchenweisheit, nach der in Krisenzeiten die Menschen weniger Kleidung oder Autos und stattdessen Kosmetika kaufen, die hier verantwortlich gemacht wird. Denn die Nachfrage nach Neuwagen, insbesondere in der Luxuskategorie, hält ebenso unverdrossen an. Wer eine G‑Klasse von Mercedes erwerben will, benötigt neben Geld vor allem Zeit. Aktuell bis 2024. Der Markt der Luxusindustrien hat sich selbst innerhalb der Pandemie nichtabgekühlt und hält seine munteren 1,1 Billiarden Dollarpro Jahr. Ein Grund liegt sicher auch in der immensen Wertstabilität seiner Güter. Wer etwa heute eine fabrikneue Rolex-Uhr für, sagen wir, 6.000 Euro erwirbt, kann sie umgehend bei einem seriösen Händler für 7.000 bis 8.000 Euro losschlagen. Der Händler verkauft sie dann für 10.000 Euro weiter. Dabei kann sich schon glücklich schätzen, wer eine neue Rolex überhaupt käuflich erwerben kann. Für eine Oyster Perpetual 41, relativ neu auf dem Markt, kann die Wartezeit schon mal 10 Jahre betragen. Immerhin hält nach dieser harten Geduldsprobe der neue Besitzer das gute Stück dann aber schließlich in der Hand. Anders geht es da bei adidas zu; wer etwa einen der begehrten, von Rapstar Kanye West entworfenen Yeezy-Sneaker tragen möchte, muss nicht nur mindestens 250 Euro hinblättern, sondern sich um den Besitz bewerben. Adidas verlost die Turnschuhe einfach. Dass neben der Konsumkrise zeitgleich ein solches Paralleluniversum besteht, gehört zu den faszinierenden Erscheinungen unseres Geschäfts. Wenn Sie sich dazu gerne einmal mit uns austauschen wollen, geht das ohne Wartezeit oder Verlosung.
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